Viel Schlaf, wenig Alkohol, feste Trainingstermine: Ausdauer-Experte Professor Dr. Kuno Hottenrott konnte den rund 100 Zuhörern im Kurhaus viele Ratschläge für die perfekte Vorbereitung auf den Maxilauf geben. Einige davon waren auch für die fortgeschrittenen Läufer überraschend.
„Meine Studien haben gezeigt, dass das Training vor dem Frühstück deutlich effizienter ist als danach. Generell sollte man unmittelbar vor dem Laufen keine größeren Mahlzeiten einnehmen“, erklärte Dr. Kuno Hottenrott. „Außerdem braucht man bei kürzeren Läufen auch keine Wasserflasche mitzunehmen: Zum Abnehmen empfahl der Wissenschaftler den Zuhörern im Kurhaus, pro Woche einen kalorienarmen Tag einzulegen: „Intervallfasten kann einen erheblichen Beitrag zum Wohlempfinden leisten: Es ist wichtig, dass der Körper gelegentlich dazu gezwungen wird, von den eigenen Reserven zu zehren.“
Warnung vor Überehrgeiz
Gerade an die ambitionierten Läufer richtete Professor Dr. Hottenrott die Empfehlung, beim Marathon regelmäßige Gehpausen einzulegen. „Mir ist bewusst, dass das für viele Zuhörer nach einem Widerspruch klingt: Aber meine Studien haben eindeutig gezeigt, dass Gehpausen im Vergleich zu besseren Ergebnissen führen.“ Überhaupt warnte der Ausdauer-Experte vor Überehrgeiz: „Man sollte die Warnsignale des Körpers ernst nehmen, um langwidrige Verletzungen zu verhindern. Auch macht es keinen Sinn, mit Erkältungen laufen zu gehen.“
Verletzungen richtig vorbeugen
Auch Sascha Seifert mahnte als Manualtherapeut und Osteopath zu mehr Achtsamkeit für den eigenen Körper: „Man kann im Vorfeld eine ganze Menge dafür tun, um langwidrigen Beschwerden und Verletzungen vorzubeugen: Dafür gehört beispielsweise auch das Training des Bindegewebes, der sogenannten Faszien.“ Selbst Mithilfe eines Tennisballs könne man das Verkleben der Faszien in Teilen verhindern – und auftretende Schmerzen ein Stück lindern. Noch besser sei das Training mit einer speziellen Faszienrolle, die man in jedem Sportgeschäft zum verhältnismäßig kleinen Preis kaufen könne. Außerdem betonte der Therapeut, dass regelmäßige Bewegung unerlässlich sei, um die eigene Gesundheit langfristig zu erhalten: „Es gibt den Spruch, dass Sitzen das neue Rauchen ist – und im Kern stimmt diese These. Schon ab sieben Stunden täglich kann Sitzen wirklich zu einer Gefahr für den eigenen Körper werden. Deswegen sollte jeder überlegen, wie sich Bewegungen in den (Büro-)Alltag integrieren lassen.“